301
daß die Bewohner dieser Länder auf einer gar niedern Stufe der Bildung
stehen geblieben sind. Selbst die christlichen Indianer sollen häufig noch
heidnische Feste in verborgenen Gebirgsschluchten feiern und heimlich Kiuder-
opser anstellen. An diesem unerfreulichen Zustand der Länder spanischer
Nationalität tragen endlich noch die staatlichen Verwirrungen große Schuld,
welche seit Jahrzehnten in ekelhaftester Weise in allen Staaten, Chile aus-
genommen, die Bewohner nie zur Ruhe kommen ließen, sondern eine ewige
Unruhe, furchtbare Kämpfe, Gefahr und Verbannung brachten. Auch die
Sitten der großen Mehrheit befinden sich in einen: gar verwahrlosten Zu-
stande, und von der Sicherheit des Eigenthnms und der Person zeugen am
besten die Worte eines mexikanischen Ministers, welche er in der National-
Versammlung äußerte: „Die Räuber cirkuliren frei, noch mit der Beute in
den Händen, noch mit dem blutigen Dolch; man kennt sie, man nennt sie;
sie wandeln frecher Stirn unter uns, und man kann sie nicht anklagen, weil
Jeder sich scheut, gegen sie zu zeugen." Die Gerichtsbarkeit steht in sehr üblem
Rufe; Bestechlichkeit vermag dort Alles; öffentliche Veruntreuungen kommen
in Mexiko und andern Staaten fast täglich vor. Die Justiz wird in den
Zeitungen und auf der Straße vom Volke für wenige Silberstücke auf das
Gröbste verletzt und verhöhnt.
Ortsbeschreibung.
1. Mexiko (40,000 Q.-M., 8 Mill. E.),
ist gegenwärtig ein Kaiserthum; der Kaiser, ein Habsburger, findet jedoch
viel Widerstand. Es liegt südwestlich von den Vereinigten Staaten und hat
im N. den Gila, im No. den Rio del Norte als Grenze. Hauptst. ist
Mexiko, 200,000 E., mit Universität; die schönste Stadt Amerikas. Sie liegt
auf der Stelle des alten Tennochtitlan über 7000' hoch in großartiger Um-
gebung zwischen zwei Seen. Akapulko am stillen Meer. Guanaxuato, 50,000
E. Veracruz und Tambiko sind die wichtigsten Seehandelsplätze. Welches
sind die bedeutendsten Silbergruben? Puebla de los Angelos, 80,000 Gr.,
Hauptsitz der mexik. Industrie. Merida in Pucatan, hat 40,000 Gr.
2. Guatemala (3060 Q.-M., l Mill. E.)
wird vorzugsweise (9/io) von Indianern (Ladinos) bewohnt, welche sich durch
geistige Regsamkeit, Fleiß und Vorliebe für europ. Colonisten auszeichnen.
Der Boden dieses tropischen Landes ist namentlich an der Ostküste sehr er-
giebig und gestattet reichliche Ausfuhr an Getreide, Mais, welcher hundert-
fältigen Ertrag liefert, Kakao, Zucker, Vanille rc. Die Verfassung'ist der
nordamerik. nachgebildet. Hauptstadt ist Guatemala la nueva, 60,000 E.
Anmerkung. Im Bezirk St. Thomas hat eine belgische Gesellschaft
1842 eine Colonie angelegt, welche aber in Folge des Klimas wenig
Erfolg verspricht.
3. San Salvador (400 Q.-M., */* Mill, E.),
der bestbevölkerte Staat in Mittel-Amerika (1200 Seelen auf 1 Q.-M.)
treibt vorzüglich Handel mit Balsam und Indigo, Terpentin und Colonial-
waaren, welchen die englischen Colonisten von Balize (Honduras) geschaffen
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
302
haben. Die Hauptstadt San Salvador, 40,000 E., wurde 1854 durch ein
Erdbeben zerstört; jetzt ist Cojutepec Sitz der Regierung.
4. Honduras (2815 Q.-M., 350,000 E.)
ist ein äußerst fruchtbares Land; der aufgebrochene Boden muß erst durch
Indigobau erschöpft werden, ehe er für Zucker- und Kaffeepflanzungen taug-
lich wird. Dabei besitzt das Land die kostbarsten Wälder, welche Mahagony-,
Zedern-, Gummi- und Balsambäume in bester Qualität und bedeutender
Quantität liefern. Handel und Gewerbe sind unbedeutend. Hauptstadt
ist Comayagua, 15,000e., im Hochland, welches ein gesünderes Klima hat
als die Küste.
5. Nicaragua (2700 Q-M, 400,000 E.),
ein Gebirgsland mit vulkanischer Natur und sehr heißem Klima, liefert alle
tropischen Produkte. Dieser Staat wird dereinst von großer Bedeutung für
den Welthandel werden, wenn der die beiden Weltmeere verbindende Canal
vollendet sein wird; der San Juan, Nicaragua- und Managuasee bilden die
Hauptlinie desselben. Hauptstadi ist Leon, 12,000 E. Ebenso groß sind
Managua und Nicaragua.
Von Honduras und Nicaragua, sowie vom Meere eingeschlossen ist die
sog. Moskito-Küste der unabhängigen Indianer. Dies Land ist ein ununter-
brochener Wald, welcher Mahagony-, Farbholz-, Kokosbäume rc. bietet. Das
Klima ist für die Europäer an der dortigen Küste entschieden ungünstig,
weshalb auch eine deutsche Colonie daselbst (aus Königsberg) nicht Erfolg
hatte. Die Bevölkerung des Landes ist durch die Blattern und den Rum
auf 20,000 Seelen herabgesunken. (Schildkrötenfang.)
6. Costa Rika (1000 Q.m., 127,000 E.),
ein armes Land von ebenfalls vulkanischer Natur, hat in dem Hoch-
lande gesundes, aber an den Küsten durch die giftigen Dünste der Lagunen
ein höchst gefährliches Klima. Handel, Gewerbe, Bergbau und Landwirth-
fchaft haben in den letzten Jahrzehnten so abgenommen, daß die Häfen ver-
ödet und die Landstraßen einsam sind. Hauptstadt San Jose, 20,000 E.
7. Neu-'Granada (20,000 Q.-M., 2'/- Mill. E.)
ist trotz des gelben Fiebers, welches in Panama und Carthagena einheimisch
ist, und trotz der erstickenden Hitze in dem Tieflande eins der schönsten und
gesegnetsten Länder der Erde. Die Vegetation in den mittleren Regionen
und auf den Plateaus ist tropisch, zwar nicht sehr mannigfaltig, aber sehr
iippig und prächtig. Der Mineralreichthum des Landes wird nicht so sorg-
fältig ausgebeutet, wie er es verdient. Hauptstadt Santa Fe de Bogota,
40,000 E. Auf der Landenge liegen Portobello und Panama, 20,000 E.,
welche bereits eine Eisenbahn verbindet. Carthagena, 25,000 E., Hafenplatz.
8. Venezuela (17,400 Q.-M., 2,200,000 E.)
ist fruchtbares Tiefland, welches neben den andern, in jenen Gegendeil ge-
wöhnlichen Produkten vorzüglichen Kakao und Varinas-Tabak versendet. Land-
wirthschaft und Viehzucht bilden überhaupt beit Hauptwohlstand des gesegne-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Leon Jose Carthagena
Extrahierte Ortsnamen: San_Salvador Honduras Nicaragua San_Juan Managua Nicaragua Honduras Nicaragua Königsberg Panama Santa Bogota Panama Hafenplatz Venezuela
304
seltenen Reichthum an allen Naturprodukten, obwohl viele Strecken Landes
wegen Wassermangels unfruchtbar sind, andere wegen fehlender Arbeitskräfte
nicht bestellt werden können. Bergbau und Viehzucht siud sehr bedeutend.
Die reichsten Silberminen liegen zwischen 32° und 33° S. B., sollen sich
25 Meilen hinziehen und überall gleich reichhaltig sein. Die Viehzucht
muß sehr einträglich sein; denn Heerden von Pferden, Maulthieren, Horn-
vieh rc. bis zu 10,000 Stück gehören nicht eben zu den Seltenheiten des
Landes. Weizen und Gerste gedeihen in Chile prächtig, und Chile ist bisher
das einzige Land in Südamerika, wo die europ. Getreide- und Obstarten
mit gutem Erfolg gepflanzt worden sind. Chile ist zugleich der Staat,
welcher seither am wenigsten durch innere Zwistigkeiten zerrüttet wurde. Die
Chilenen sorgen für Volksbildung und Aufklärung; die Regierung begünstigt
seit langer Zeit die deutschen Einwanderer, um tüchtige Arbeitskräfte zu ge-
winnen und den Anbau des Landes zu erweitern. Hauptstadt ist San Jago,
70,000 E. Coguimbo und Conception sind kleinere, Valdivia und Valparaiso
(50,000 E.) größere Häfen*). Bei dem großen Mangel an Regen leidet
ihre Umgebung an Wasserarmuth, wie überhaupt der Westabhang der Anden
durch Dürre heimgesucht wird.
Zu Chile gehören noch 1) Chiloö, ein großes waldiges Eiland, das
täglich mehr angebaut wird; die Robinsonsinsel Juan Fernande; (Alex. Selkirk).
Auf ihr sind Cedern, Feigen und Trauben in Masse.
13. Die La Plata-Staaten (38,900 Q.-M., ist, Mill. E.)
(argentinische Republik) sind eine Union von 13 Freistaaten. Im W. ist
das Land gebirgig durch die Verzweigungen der Anden; im O. und S.
dagegen liegen die Pampas des Rio de la Plata (§ 109). In keinem
Staate Südamerikas waren bisher so fortwährende Unruhen und Partei-
kämpfe, wie in diesen Staaten. Man hatte deshalb in der Person des
Generals Rosas einen Diktator ernannt, aber 1852 ihn zu verjagen für
besser befunden. Unter der gemischten Bevölkerung verdienen die Gauchos
hervorgehoben zu werden. Von Weißen und Eingebornen entsprossen, durch-
streifen sie auf Rossen die weiten Pampas, verstehen mit Lazo (Schlinge)
und Bola (Schleuderkugel) das zahllose wildgewordene Vieh zu fangen, und
leben von dieser Jagd. Die la Plata-Staaten sind in rascher Entwickelung
begriffen; das deutsche Element ist bereits stark vertreten und übt durch
seine Intelligenz, seine Arbeitskraft und sein Kapital einen bedeutenden Ein-
fluß darauf aus. Hauptst. Paranä, 15,000 E. Mendoza, 15,000 E.
Andenpaß nach St. Jago. Cordova, 15,000 E. Handel mit Tuch und
Baumwollenzeug.
14. Buenos Apres (3500 Q -M., 350,000 E.)
ist seit 1853 von der argentinischen Republik getrennt und selbständig ge-
*) In Chile hausen noch */2 Million unabhängiger Indianer, die Araukaner,
welche den Spaniern Widerstand zu leisten vermochten, in 4 Staaten. Sie sind
Heiden; die Männer treiben Jagd und Viehzucht, die Frauen bestellen das Feld,
spinnen und weben. Die Gold- und Silberminen verstehen die Araukaner auszu-
beuten, und das Metall verarbeiten sie zu Schmucksachen. Mit Chile leben sie in
Frieden und Eintracht. (S. 282).
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Extrahierte Personennamen: Coguimbo Juan_Fernande Alex Rosas Mendoza Cordova
305
worden. In Handel und Wandel sind sie einander sehr gleich. Hauptstadt
ist Buenos Ayres, 130,000 E. Handel mit Thierhäuten, Hörnern und Talg.
15. Uruguay (3136 Q.-M., V* Mill. E.)
oder Banda Oriental, ist ein fruchtbares hügelliges Land, dessen Ackerbau
und Viehzucht, sowie die günstige Lage am Meere den Einwohnern einträg-
liche Erwerbsquellen eröffnen. Es ist sehr schwach bevölkert; 52 Seelen
leben auf der Q.-M. Hauptstadt Montevideo, 45,000 E.
16. Paraguay (5943 Q.-M., l1/* Mill. E.),
halb in der gemäßigten, halb in der heißen Zone gelegen, ist ein von niedri-
gen Sierreu durchzogenes Land, das als Weide und Ackerboden- gepflegt
wird. Unter den Eingebornen besaßen die Guaranis das größte Gebiet;
sie waren gutartige Leute. Es erschienen hier Jesuiten, welche einen Staat
gründeten, Dörfer und Städte anlegten und alle Aemter besetzten und ver-
walteten, und zwar zu einer Zeit, wo das Land eigentlich noch zu Spanien
gehörte. Aber nach der Aufhebung des Ordens in Spanien mußten sie
alle von dort sich entfernet! (1767). Das Land erhielt mit den andem
Staaten seine Unabhängigkeit und übertrug einem Juristen, Dr. Francia,
die Diktatur, welcher sein Amt zwar unumschränkt und despotisch verwaltete,
dem Lande selbst aber durch Strenge und Gesetze Sicherheit, Ordnung, Bil-
dung imd Wohlstand verlieh, wie sie schwerlich in einem andern Staate
Südamerikas anzutreffen sind. Nach seinem Tode (1840) ernannte man
einen Präsidenten auf 10 Jahre. Paraguay versendet den berühmten Para-
guay-Thee oder Matte, welcher aus den Blättern des Caamiribaums bereitet
wird und die Stelle des chinesischen vertritt. Hauptstadt ist Asuncion,
48,000 E.
Anmerkung. Das unabhängige, nicht bestimmt abgegrenzte Patagonien
ist ein menschenarmes Land. Die dort herrschende Bevölkerung, die
Stürme und die Bodenbeschaffeuheit (§ 109, 1) schreckten von Nieder-
lassungen ab. Von den Bewohnern war schon oben S. 282 die Rede.
8 116.
Das Kaiserthum Brasilien
(152,000 O-M, 9,106,000 Einwohner)
ist das größte und fruchtbarste Reich in der neuen Welt, aber am wenigsten
angebaut und bevölkert (53 Seelen auf der Q.-M.). Als vorzugsweises
Tropenland ist Brasilien auf die Anpflanzung der Colonialwaaren ange-
wiesen, was die Hauptveranlassung zur Einführung der Negersklaven gewesen
ist. Hauptprodukte siud Kaffee (jährlich 4 Mill. Centner) und Zucker (jähr-
lich 75,000 Tonnen), welche 56 Procent, Häute, Farbholz, Reis, Tabak,
Gold, Diamanten re., welche zusammen 44 Procent der Gesammtausfuhr
ausmachen. Der Diamantendistrikt, welcher in einem Zeitraum von 100
Jahren 40 bis 50 Mill. Franken ergeben hat, liegt in der Provinz Minas
Geraes; sein Hauptort heißt Tejuco am Jquitouhouha. Uebrigens verdient
Brasilien nicht wegen seines Reichthums an Metallen und Edelsteinen den
Ruf eines ungemein begünstigten Landes, welchen es bei manchen genießt;
Cassian, Geographie. 4. Aufl, 20
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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140
werbthätigkeit, Handel und Wissenschaft sind in Portugal gar vernachläßigte
Dinge. Deshalb muß alljährlich viel Getreide und Vieh eingeführt werden;
nur Wein und Südfrüchte kommen zur Ausfuhr. Die Schafzucht, welche,
wie die spanische, einen bedeutenden Ruf genoß, ist jetzt im Verfall; die
Fischerei an den Küsten beschäftigt dagegen viele Hände, und nährt noch
inehr Leute. Auf die Gewinnung des Seesalzes, welches man in Gruben
leitet und krystallisiren läßt, wird einige Sorgfalt verwandt, so daß jährlich
Salz im Werth von 4 bis 5 Millionen Franken ^ausgeführt werden kann.
Die meisten Industriegegenstände bezieht Portugal' vom Auslande. Der
Handel ist ausschließlich in den Händen der Ausländer. Lissabon, Oporto
und Setuval sind die bedeutendsten Seehandelsplätze; der Verkehr im Innern
ist unbedeutend und wird nicht durch gute Verbindungsstraßen begünstigt.
Der König Don Pedro V. ist durch die Verfassung und Versammlung
der Cortes in der Regierung des Landes beschränkt. Portugal zerfällt in
8 Provinzen:
1) Entre Minho: Porto oder Oporto, 88,000 Cinw. Portwein-Handel.
Der Wein wächst aus schwarzem Schieferboden, 10 M. stromaufwärts.
2) Tras os Montes: Bragan^a, 5100 Cinw. Stammschloß des königl.
Hauses.
3) Donro: Lameyo, 8700 C.
4) Dber-Bàr: Coimbra 18,000 C., einzige Universität.
5) Unter-Brrrra.
6) Estremadura: Lissabon, 224,000 Cinw., am Tajo. Hauptstadt und
Residenz (Erdbeben am 1. Rov. 1755). „Wer Lissabon nicht gesehen,
hat Nichts gesehen" ist ein altes Sprichwort. Tic königlichen Schlösser:
Cintra, Mafra, Belem und Quelus. Die königliche Gruft in Belem.
7) Alemtejo: Elbas, 11,100 E., Festung an der Guadiana.
8) Atgarve: Sagres, Seesieg des (engl.) Admirals Rapier am 5. Juli
1833 über Don Miguel zu Gunsten Don Pedros.
Die Azoren nehmen einen Flächenraum von 54 Q.-M. ein, sind
fruchtbar und erzeugen viel Wein, Getreide, Cokusnüsse re. Die bekannteste
ist Terceira mit der Hauptstadt Angra, 11,000 E.
Seitdem das Kaiserthum Brasilien sich losgerissen hat, umfassen die aus-
wärtigen Besitzungen Portugals in Afrika die Madeira-Gruppe, die
Inseln des grünen Vorgebirgs und Guineischen Golfs, Unter-
guinea und die Küste von Mosambique; in Asien Goa in Vor-
derindien, Dills auf der Insel Timor und Macao in China.
8 69.
Das Königreich Spanien,
9,200 Q.-M., 16,305,000 Einwohner,
nimmt den größten Theil der pyrenäischen Halbinsel ein, und grenzt an drei
Seiten ans Meer. Die Balearen und Pityusen gehören ebenfalls
zum Königreich, das noch folgende auswärtigen Besitzungen hat:
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
Extrahierte Personennamen: Pedro_V. C. Cintra Alemtejo
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Lissabon Portugal Donro Coimbra Lissabon Lissabon Mafra Belem Belem Guadiana Sagres Pedros Brasilien Portugals Afrika Guineischen_Golfs Mosambique Asien_Goa Timor Macao China Spanien
401
den sich noch in vulkanischen Gegenden kraterförmige Vertiefungen, aus
denen durch feine Risse Dämpfe aufsteigen, welche an desi Rändern dieser
Risse Schwefel und salinische Substanzen ablagern, diese Vulkane nennt man
Solfataren, z. B. bei Pozzuoli unweit des Vesuvs. Bedeutende Sol-
fataren finden sich im Himalaya; die des Peschan liefert ungemein viel
Salmiak und die von Urumtzi, östlich von der vorigen, soll einen Umfang
von 5 geogr. Meilen baben. Vulkanartige Eruptionen bietet auch die Ge-
gend von Baku in eigenthümlicher Weise; dort befindet sich bekanntlich das
ewige Feuer. Diese Gegend ist innerlich entzündet und hat bisweilen Feuer-
eruptionen, wahre Naphtavulkane und kleine Naphtabäche. Hervorbrechende
Erdfeuer kommen auch bei Pietra mala in Sieilien, Raphtaquellen auch bei
Amiano in Parma, am Monte Zibio in Modena, bei Girgenti re. vor.
Die Erdbrände aber, wie sie sich bei Töplitz und Bilin in Böhmen, zu
Epterode unweit Kassel in Braunkohlenschichten finden, sind wie die zu
Planitz in Sachsen, in der Nähe von Königshütte in Schlesien, bei Dutt-
weiler unweit Saarbrück, wo sich Steinkohlen entzündet haben, durchaus
nicht vulkanischer Natur; diese Erdbrände entstehen, wenn schwefelkieshaltige
Stein- und Braunkohlenslötze unter Zutritt der Luft in Entzündung gerathen.
Man theilt die Vulkane nach ihrer Lage zu einander in Reihen- und
Eentralvulkane ein. Die Centralvulkane vertheilen sich über den Erdball so:
1) die Vulkane Islands (Hekla, Krabla; — Geyser); 2) die der lipari-
schen Inseln (Bollano und Stromboli); 3) der Aetna; 4) die phlegräischen
Felder und der Vesuv; 5) die Vulkane der Azoren; 6) der eanarischen;
7) der eapverdischen; 8) der Gallopagos-; 9) der Sandwichs-; 10) der
Marquesas-; 11) der Gesellschafts-; 12) der Freundschafts-Inseln. Die
Vulkane vom innern Afrika und Asien müssen, wenn sie existiren, die beiden
letzten Kategorien bilden. Die Reihenvulkane sind namentlich massenhaft um
den großen Ocean gelagert und machen 6/7 der folgenden Gürtel aus: 1) die
westaustralische Vulkanreihe von Neu-Seeland, den neuen Hebriden, St. Cruz,
Neu - Britanien und Neu-Guinea; 2) die Bulkanreihe der Molucken- und
Sunda-Inseln, besonders zahlreich auf Java und Sumatra; 3) die der
Philippinen und Marianen; 4) die der ostasiatischen Inselwelt (japanische
und kurilische); 5) die von Kamtschatka; 6) die der Aleuten; 7) die von
Nordwest-Amerika; 8) die von Mexiko (Colima, Jorullo, 1759 erst entstan-
den und bereits 4000' hoch, Toluea, Istaeehuatl, Popoeatepetl, Orizaba und
Textla) ; 9) die von Centro - Amerika (35 —4o Vulkane); Io) die von
Quito (Tolima, Puraee, Pasto, Cumbal, 14,000', Pichincha, 17,700/ Coto-
paxi, 17,800/ Chimborazo, 20,100'; 11) die von Bolivia und Oberperu;
12) die von Chili (12 — 15); 13) die der Antillen, z. B. auf St. Eusta-
chius, Christophers, Montferrat, Guadeloupe, Dominea, Martinique, St.
Lueia, St. Vineent, Granada; 14) die der griechischen Inseln im Mittel-
meere auf Santorin, Polykandro, Milo Poros und auf der Halbinsel Melone.
Erdbeben und Vulkane haben auf die Hebung und Senkung des Bodens,
auf Spaltenbildungen, auf Entstehung neuer Inseln und Berge oder auf das
Verschwinden alter Landstrecken den entschiedensten Einfluß. Folgende Bei-
spiele mögen dies beweisen. Im Mai 1796 entstand in der Reihe der
Aleuten durch Eruptionen eines unterseeischen Vulkans eine Insel, welche
1804 zum ersten Male besucht wurde und noch im Zunehmen begriffen
Cassi an, Gcozrapyte. 4. Ausl. ¿6
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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272
Ii. Das amerikanische Bergland zerfällt
a) in das zusammenhängende:
1) der Cordilleras de los Andes in Südamerika;
2) der Andes-Kette in Nordamerika;
d) in die getrennten Gebirgsglieder:
1) das Bergland von Brasilien;
2) die Sierra Parime;
3) das Gebirge von Venezuela;
4) die Sierra Nevada de Santa Marta;
5) die Alleghanies.
Die amerikanischen Inseln sind meist gebirgiger Natur. Nur die Ba-
hama- und Bermudas-Inseln gehören zur Klasse der niedrigen Korallen-Inseln.
I. Die Cordilleren von Südamerika
sind ein mächtiges, 100 M. langes Schneegebirge, welches sich von der Süd-
spitze Patagoniens bis zur Landenge von Panama erstreckt und je nach den
Landschaften, welche es durchzieht, die Cordilleren von Patagonien, Chile,
Peru, Quito und Neu-Granada heißt. Die südliche Hälfte, die Cordilleren
von Patagonien und Chile, welche eine Menge vulkanischer Gipfel tragen,
besteht aus einer Kette. Erst die Cordillere von Peru theilt sich in eine
östliche und westliche Kette, welche die 12,000' hohe, 1000 Q.-M. umfassende
Hochebene von Bolivia einschließen und die höchsten Gipfel in ganz Amerika
tragen, nämlich den Pik von Sorata (23,600') und den Illimani, beide
südöstlich oder östlich des Salzsees von Titicaca (12,000') gelegen. Der
Ostrand dieser höchsten Hochebene ist durch eine Menge unerschöpflicher Gold-
und Silbergruben charakterisirt, welche der Schneelinie ziemlich nahe sind
(Potosi). Die Cordilleren von Quito beginnen am Gebirgsknoten von Loxa
und enden an dem von los Pastös; zwischen diesen ziehen sich eine östliche
und westliche Kette, welche die Hochebene von Quito einschließen (8500').
Nur enge steile Felsspalten führen zur westlichen Küstenterrasse und zum öst-
licken Tiefland. Die Hochebene von Quito ist von 2 Reihen Vulkane ein-
geschlossen, in der westlichen liegt der Vulkangipfel Chimborazo (20,100'),
in der östlichen der thätige Cotopaxi (17,800'). Nördlich vom Aequator
spalten sich die Cordilleren von Neu-Granada in drei Parallelketten, welche
durch den Kauka-Fluß und Magdalenenstrom von einander geschieden sind.
Die westliche Kette ist die niedrigste; sie und die mittlere bilden den Ueber-
gang zur Cordillere von Mittelamerika; die östliche setzt sich nach Venezuela fort.
Ii. Die Cordilleren von Mittelamerika
beginnen mit der Einsenkung von Panama und reichen bis zu der von Te-
huantepec. Sie bestehen aus drei Gruppen, welche durch Einsenkungen von
einander geschieden sind. Am flachen Uferland des stillen Oceans erheben
sich isolirte Vulkankegel von 10,000 — 15,000' Höhe.
Iii. Die Anden von Nordamerika
beginnen am Isthmus von Tehuantepec und enden am nördlichen Eismeer.
Zunächst erhebt sich nördlich des Isthmus die Cordillere von Mexiko, welche
in 2 Ketten das Plateau von Mexiko oder Anahuac (7000') einschließt.
Aus diesem Plateau erheben sich von W. nach O. isolirte Vulkan- und
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
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lauf durchbricht mehrere Bergketten in Katarakten. Der Unterlauf beginnt
mit der Einmündung des Apure und hat ein vielarmiges Delta, welches tief
gelegen und häufigen Ueberschwemmnngen ausgesetzt ist. Nach dem Aus-
tritte aus dem Hochlande entsendet der Orinoko den Cassiquiare zum Rio
Negro, einem ansehnlichen Nebenflüsse des Marannon; dies ist die bedeutendste
Bifurkation, welche wir kennen.
11) Die Kiistenflüsse von Guyana: Demerary, Essequibo, Surinam, Ma-
roni, Oyapok rc.
12) Der Amazonenstrom iamassonasftrom) oder Marannon *) bildet das
größte Stromgebiet der Erde (94,500 bis 120,000 O.-M.); er entspringt
in einer Höhe von 12,000' in dem kleinen See von Lauricocha. Sein
Ober- und Mittellauf sind nicht genau bekanut; seinen Unterlauf charakte-
rifiren ein breites Strombett, ein träger Lauf und zahlreiche Inseln und
Windungen. 300 M. vor seiner Mündung ist er 1 Stunde breit; diese
Breite nimmt dann fortwährend zu. Zwei Hauptarme führen seine Wasser
in den Ocean: 1) der nördliche, 12 M. breite Marannon; 2) der südliche,
5 M. breite Para. Zwischen beiden Armen liegt die Insel Marajo oder
Ioanes. Die Meeresfluth dringt 100 Meilen stromaufwärts. Unter seinen
sehr bedeutenden, aber nicht weiter bekannten Nebenflüssen heben wir den Rio
Negro, den Madeira und Tocantin hervor.
13) Der Paranahyba und San Francisko find schiffbar und entfließen
dem brasilianischen Hochlande.
14) Der Rio de la Plata (Silberstrom) entsteht aus 2 Quellflüssen,
dem Paraguay und Parana, welche dem brasilianischen Hochlande entströmen.
Nach der Vereinigung beider Flüsse führt der Strom bis zur Einmündung
des Uruguay den Namen Parana; von da an heißt die breite Mündung
„der Rio de la Plata".
Iii. Zum großen Ocean
fließen trotz der ungeheuren Ausdehnung des Continenrs nur Küftenflüsse,
von denen wir 3 in Nordamerika nennen, den Colorado, Sakramente und
Columbia vom Felsengebirge.
Iv. Die kontinentalen Gewässer
treten meist als Fluß- oder Quellseen auf. Nordamerika hat keinen Steppen-
sce von Bedeutung, Südamerika nur wenige Seen überhaupt aufzuweisen.
Daselbst findet sich nur von Bedeutung der salzige Titicaca in einer Höhe
von 12,000' und mit einer Ausdehnung von wenigstens 250 Q.-M. Er
nimmt viele Bergwafler auf und hat im Desaguadero einen unbedeutenden
Abfluß, welcher in einer Steppe versiegt.
Amerikas Wasserstraßen im Innern hat die Hand des Menschen, be-
günstigt von der Gestalt der Erdoberfläche, durch Kanalanlagen sehr vermehrt,
und namentlich zeigt die Union hierin große Werke. Wir gedachten schon
oben des Wellandkanals und fügen hier noch folgende bei:
1) der Ohiokanal (66 M. lang) zwischen Ohio und Ericp
2) der Eriekanal (78 M. lang) zwischen Erie und Hudson;
*) Als der Seefahrer Pinzon 1498 zuerst in die Mündung des Stromes fuhr,
foll er ausgerufen haben: wäre, an non? (Meer oder nicht?) Daraus soll Marannon
entstanoen fein. Die Anwohner nennen den Strom einfach Paraua-aru, großer Fluß.
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Extrahierte Personennamen: Demerary Lauricocha Rio
Negro
Extrahierte Ortsnamen: Katarakten Rio
Negro Guyana Essequibo Surinam Marajo San_Francisko Paraguay Uruguay Nordamerika Columbia Nordamerika Südamerika Amerikas Ohio Ericp
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1) In Nordamerika: die Eskimos an den Küsten des Eismeers, in
Grönland und Labrador. Sie sind kleine Leute, zeigen Verwandtschaft mit
den Mongolen und scheinen von Asien eingewandert zu sein; die Alöuten
und Tschuktschen, welche mit den Ostsibiriern verwandt sind; die Irokesen
und Huronen am Eric- und Ontario-See; die Tscherokesen am Tenessee;
die Creeks und Seminolen in und um Florida; die Komanschen in Texas;
die Oregonvölker und Californier; die Azteken in Mexiko und Mittelamerika;
die Moskitos am Busen von Guatemala.
2) In Südamerika die Karaiben, ehedem auch auf den Antillen, jetzt
noch in Guyana und im Norden des Orinoko; sie sind zum Theil noch
Kannibalen (Menschenfresser); im Delta des Orinoko leben die Guarannos,
welche während der Ueberschwemmungen auf Palmbäumen leben; westlicher
die Ottomaken, welche von Fischen, Eidechsen, Pflanzen leben und auch Erde
verspeisen; die Botokuden in Brasilien. Die letzteren sind ein kleines Häuf-
lein von 4000 Seelen, welche noch Kannibalen sein sollen und ihre Unter-
lippen und Ohrläppchen mit Muscheln oder Holz gräßlich verunstalten. In
Peru hausen die kupferrothen Inka, in Chili die Araukaner, im äußersten
Süden die Patagonier und die kleinen Pcscherähs.
Die Eskimos sind in dem arktischen Amerika, namentlich in Grönland,
aus Labrador und in den Gestadeländern der amerikanischen Nordsee, sowie
in Asten ansässige Fischervölker und zerfallen in mehrere Nationen. Ihre
Kleidung fertigen sie aus den Fellen der Rennthiere und des pelztragenden
Wildes. Ihre Nahrung besteht vorzugsweise aus Wild, Seehunds-, Wall-
sisch- und Wallroßfett. Getrocknete Fische, Beeren und Thran sind ihnen
unentbehrlich. Sie sind nicht wählerisch und fragen nicht, ob ihre Gerichte
roh oder gekocht, frisch oder alt sind. Ihre Waffen sind einfach, ihre Speere
aus Tannenholz mit knöcherner Spitze, welche der Wallroßzahn bildet, ihre
Wurfspieße, Bogen und Pfeile, Messer und Aexte, welche sie von Europäern
erhalten haben, eignen sich mehr für die Jagd, als für den Krieg. Die
östlichen Eskimos unterscheiden sich durch ihre größere Einfachheit und Natur-
wüchsigkeit von den westlichen. Die östlichen sind kleiner und schmutziger,
haben einfachere Wohnungen und weniger Bedürfnisse. Der Charakter der
Eskimos ist eine Mischung von guten und schlechten Eigenschaften. Sie
sind gastfreundlich und setzen den Fremden das Beste vor, was das Haus
besitzt. Unter sich beobachten sie die strengste Ehrlichkeit; allein wenn sie bei
Fremden Etwas erblicken, was ihnen selbst werthvoll dünkt, so tragen sie
kein Bedenken, es heimlich an sich zu bringen. Ihre Neigung für Kinder
ist groß; ein Knabe wird gehätschelt, während ein Mädchen frühzeitig als
Sklavin angesehen wird. Die Frauen behandelt man besser, als es bei un-
gesitteten Völkern sonst üblich ist. Das Alter ehren sie nicht, sondern ver-
spotten es, nicht alle Eskimos entziehen demselben aber die Nahrung, wie
die Eskimos der Ostküste thun sollen. Allen Stämmen ist der runde große
Kopf, das platte, volle Gesicht mit Pausbacken, die hervorstehenden Backen-
knochen, die kleine, tief eingedrückte Nase, das dunkle, straffe Haar, und das
weiche, schlaffe Fleisch gemeinsam. Ihre Offenheit und Gutmüthigkeit hat
den Europäern stets einen günstigen Eindruck gemacht.
Die Indianer (vergl. S. 59) sind unter einander sehr verschieden; die
meisten Stämme von ihnen sind rohe Naturmenschen, und als die Europäer
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Extrahierte Personennamen: Inka
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Grönland Asien Eric- Florida Texas Mexiko Mittelamerika Guatemala Südamerika Guyana Brasilien Peru Amerika Grönland Nordsee
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ten Landes, welchem es nur an tüchtigen Arbeitskräften fehlt. Auf der
Q.-M. wohnen an 90 Seelen; das Land ist 2]/i so groß als Frankreich.
Hauptort Caraccas, 50,000 E. (Erdbeben 1812). Marakaibo, 25,000 E.
9. Ecuador (10,300 Q.-M., 1,300,000 E.)
gleicht in allen Beziehungen Neu-Granada. Die Küste und die Waldebene
am Amazonenstrom haben ein tropisches Klima, die Hochebene und die Hoch-
länder in einer Höhe von 7000' —8000' eine angenehme, beständige Tem-
peratur, so daß die Vegetation nie erstirbt oder ruht. Die Einwohner des
Hochlands zeichnen sich durch Betriebsamkeit, geistige Rührigkeit, wissenschaft-
liches Streben rühmlichst vor denen des übrigen Südamerikas aus. Nament-
lich sind die Einwohner von Quito und Cuen^a sehr gebildet, und lassen
sich die allgemeine Volksbildung angelegen sein. Der Bergbau, Handel und
Gewerbfleiß ist daher im Hochlande sehr im Zunehmen. Hauptst. Quito,
75.000 Einw. (Erdbeben 1797), Universität. Guayaquil und Cuenya,
20.000 C., Universität. Am Fuße des Cbimborazo liegt Riobamba (Erd-
beben 1797).
10. Peru (24,000 Q.-M., 21/* Mill. E.)
ist ein schönes Hochland, das durch gleiche Produkte wie Ecuador und Neu-
Granada ausgezeichnet und mit prachtvollen Hochthälern, undurchdringlichen
Urwäldern und ergiebigen Minen geziert ist. Die Bevölkerung ist seit der
Entdeckung Perus durch Franz Pizarro (1526) von 8 Mill. auf 1x/2 Mill.
herab gesunken, von denen 3/ö Indianer sind. Die Indianer treiben vor-
zugsweise Bergbau, die Mischlinge und Neger dagegen Ackerbau, die
Weißen Handel. Die Volksbildung liegt noch sehr im Argen; Lima
und Cuzko haben Universitäten. Für die Ausbeute der Minen könnte, wie
in allen Verhältnissen daselbst, größere Lebendigkeit und Thätigkeit herrschen.
Lima, 80,000 E., mit der Hafenstadt Callao, die 1746 durch ein Erdbeben
zerstört wurde. Cuzko, 50,000 E. Nachkommen der alten Inka; an der
Stelle des hochberühmten Sonnentempels steht ein Kloster, Ayacucho (die
Schlacht bei A. 1824 entschied Perus Unabhängigkeit.) Lauricochas Um-
gebung ist durch reichhaltige Minen und die Quellen des Marannon bemer-
kenswerth.
11. Bolivia (25,200 Q.-M., 2 Mill. E.)
oder Ober-Peru ist ganz und gar Hochland und zwar das höchst bewohnte
der Erde. Ein bunter Wechsel von riesenhaften Schneegipfeln, lieblichen
Thälern und Ebenen, thätigen Vulkanen, waldigen Bergabhängen, herrlichen
Seen, fruchtbaren Weingeländen und sutterreichen Alpen überraschen den
Fremden. Was wir von Peru bezüglich der Produkte des Landes und der
Thätigkeit seiner Bewohner anführten, gilt auch von Bolivia. Hauptst.
Chuquisaka, 30,000 E., und Potosi haben Gold- und Silberminen. La Paz,
40.000 E.
12. Chile (6360 O.-M., 1,637,000 E.),
ein schmales Küstenland, mit einem äußerst gesunden Klima, besitzt einen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Ecuador Amazonenstrom Quito Hochlande Quito Guayaquil Peru Ecuador Granada Perus Lima Lima Perus Ober-Peru Peru Chile